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Hildegard M. Keil

Unterwegs

Paradies auf Erden

Viele kennen die klassischen Markthallen in den südeuropäischen Städten. Kühl und eher dunkel bieten sie je nach Standort ein riesiges oder auch nur regionales Sortiment an Rohstoffen für die heimische Küche, meist gepaart mit kleinen gastronomischen Angeboten an den verschiedenen Ständen. Eine moderne Variante solcher Markthallen steht in Rotterdam (Niederlande) und heißt schlicht Markthal. Der „Inhalt“: einige Büros und ein Wohnkomplex (228 Wohnungen) mit einer Markthalle als Kern und einem Parkhaus unten drunter.
Die Markthalle ist ein kleines Paradies, und das nicht nur, weil sich dem Betrachter ein großer und extrem hoher lichtdurchfluteter Raum öffnet. Die Fronten bestehen aus Glasfenstern. Der Deckenbogen ist mit einem farbenfrohen Gemälde ausgekleidet, das riesige Früchte, Getreide, Gemüse, Fische, Blumen etc. zeigt. In der Halle gibt es alles, was das Herz von Gourmet und Gourmand höher schlagen lässt: bestes Fleisch, frischer Fisch, feine Tapas, viel frisches Gemüse, Käse in allen Variationen, Antipasti, Kochschop und natürlich auch mehrere Bäckereien, eine Konditorei (in NL Bankettbakkerij genannt), eine französische Patisserie, Eis, gefrorener Yoghurt, äußerst bunte Kuchen in der Auslage eines asiatischen Standes usw. Fast an jedem Stand kann man probieren. Manche Stände haben einen Sitzbereich auf dem Dach, andere Restaurants reihen sich an den Seiten der Halle auf.
Rotterdam ist berühmt und bei manchen auch berüchtigt für seine architektonischen Extravaganzen. Aber die Markthal ist ein Volltreffer und wert, besucht zu werden.

Unterwegs

Frühstück in Warschau

Hotelfrühstück ist selten erfreulich, schon gar nicht, wenn man auf das Verhältnis von Preis und Leistung schaut. Deshalb hab ich es mir zur Gewohnheit gemacht, lieber ein paar Schritte zu gehen und mein Glück in einer Bäckerei zu versuchen. In Warschau ist das gar nicht so einfach, die meisten Bäckereien bieten schlicht gar kein Frühstück an und haben auch ansonsten das gastronomische Angebot und den Außer-Haus-Verzehr noch nicht als Einnahmequelle für sich entdeckt. Besser ergeht es einem da in traditionellen Konditoreien wie dem „Blikle“ auf der Nowy Swiat oder in zahlreichen Bistros wie dem Vincent, das sowohl in der Ul. Chmielnia wie auf der Nowy Swiat eine Filiale unterhält. Das Sortiment ist stark französisch inspiriert und ein Bongard-Ofen vor Ort verspricht zumindest Frische – was in meinem Fall auch eingelöst wurde.
Ansonsten ist auch Warschau überschwemmt mit den Franchise-Marken, die man überall findet, Costa Coffee, Starbucks, Illy, Café Nero, Mc.D., Hard-Rock-Café, Vapiano etc. frei nach dem Motto der Buxtehuder Igel: „ick bün ock all dor“.