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Veganer Selbstversuch

O.k., der Selbstversuch ist nicht ganz freiwillig, aber lehrreich. Seit drei Wochen ernähre ich mich konsequent vegan. Das ist, solange ich zuhause in meiner Küche herumwerkeln kann, auch keineswegs entbehrungsreich oder eintönig oder sonst wie unsympathisch, sondern – zumindest bislang – durchaus spannend, weil ich Dinge entdecke, die ich vorher bislang nicht oder zumindest nicht in diesen Kombinationen gegessen habe, ungesüßtes Mandelmus etwa zur Abrundung von Gemüsepfannen à la „einmal durch den Kühlschrank“. Ernsthafte Ernährungsprobleme kriege ich allerdings auf Reisen. Nicht in der gehobenen Gastronomie, denn die hat sich längst auf Diäten aller Art eingestellt, sondern bei dem, was man so mal eben schnell auf die Hand kauft zur Beseitigung akuter Hungerattacken, Fast-Food, hochtrabend auch gerne „Out-of-Home-Konsum“ tituliert .

Nicht selten lande ich mangels Alternativen beim Pommes-Stand, auch nicht gerade die gesündeste Alternative, von schmackhaft kaum zu reden.
Man sollte meinen, Bäcker seien dank ihrer zumeist veganen Brote und Brötchen bestens geeignet, auch Veganern hin und wieder einen Snack zu servieren. Was braucht es denn dazu mehr als Margarine und ein paar Gurken- oder Tomatenscheiben. Wer mehr machen will, schafft sich die kleinen Dosen mit veganen Aufstrichen an, die es überall zu kaufen gibt. Ein bisschen Kresse obendrauf oder Radieschen, Gurke, Tomate – fertig ist das Angebot. Aber was gibt es? Wurst, Schinken, Käse, Fleischsalat, Putenaufschnitt, Eier etc. Ein nettes Schild in die Theke „Wir machen Ihnen auf Wunsch auch ein vegan belegtes Brötchen“ wäre doch ein netter Zug, der so gut wie keine Arbeit macht, aber garantiert Aufmerksamkeit schafft. Warum also die „natürlichen“ Vorteile, die man hat, nicht nutzen?

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