Unterwegs

Joseph zum Dritten mit Entwicklungsbedarf

Obkirchergasse 37-39 im 19. Bezirk der österreichischen Hauptstadt beheimatet den dritten Standort von „Joseph, Brot vom Pheinsten“. Auch diesmal hat sich Josef Weghaupt, der sich gerne als das Enfant terrible der Wiener Bäckerbranche inszeniert, eine der „besseren“ Gegenden der Donaumetropole für seinen Auftritt ausgesucht. Dem ersten Brotladen unter „Josef, Brot vom Pheinsten“ in der Naglergasse im Zentrum folgte Ende 2013 ein Bistro mit Bäckerei und Patisserie im dritten Bezirk an der Landstraßer Hauptstraße. Jetzt also der dritte Laden in die Obkirchergasse, allerdings am unteren Ende, dort wo die Lattemacchiato-Mamas eher selten flanieren.
Folgerichtig beschränkt sich Joseph hier auch auf das Verkaufen von Backwaren, Marmeladen, Schokoladen und anderen Zusatzprodukten. Nicht ganz so gut klappt das Qualitätsmanagement. Baguette, Pheinspitz und Handsemmel sind nicht wirklich ausgebacken und schmecken entsprechend teigig. Offenbar werden die Teiglinge aus der Produktion fertig aufgearbeitet angeliefert und erst im Laden gegart und gebacken. Hier zeigt sich eklatanter Schulungsbedarf. Die Preise liegen für Wien eher am oberen Ende, normal für Joseph. Nur die Handsemmel kostet weniger als 90 Cent, was, wenn sie gut wäre, man fast schon als preiswert bezeichnen könnte. Warum allerdings der Scheiterhaufen – von der Rezeptur her immerhin Resteverwertung – gleich mit 3,90 EUR zu Buche schlägt, weiß der liebe Gott oder auch der Josef, was ja nahe beieinander liegt.

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