Unterwegs

Wien‘ s neue Komfortzone

Ein sehr frisch schmeckendes, kleines, längliches Brötchen, ein Hauch Wärme noch drin und gefüllt mit gegrillter Paprika und einer Zucchinischeibe, die weder ölig, noch matschig, noch aufdringlich gewürzt ist. Hinterher eine Millirahmstudelminiatur, lecker wie vom Demel. Nein, sie ist vom Demel und serviert wird sie im neuen Nespresso-Café in der Wiener Mariahilfer Straße. Der Kaffeegarten vor dem Haus ist noch nicht fertig, aber ich würde ein Treffen ohnehin lieber in die hohen Innenräume verlegen. Dort ist die Luft frisch und angenehm temperiert, der Lärm bleibt draußen, stattdessen sehr dezente Jazz-Musik.
Das erste Nespresso-Café ist ein Joint Venture von Do&Co, dem Multitalent der österreichisch-türkischen Gastroszene. Einem der©  Söhne obliegt die Federführung des neuen Formates, für das der nächste Standort derzeit in London gesucht wird. Das Café ist parallel Dealer für Nespresso-Kapsel-Kaffee-Süchtige. Hinten im Raum mit Blick auf wandhohe Bestände steht ein Terminal, an dem man seine Bestellung aufgibt und per Karte bezahlt. Anschließend gibt’s die Kapseln und ein „Sackerl“, um sie nach Hause zu tragen.

Fußboden, Wände und Mobiliar sind dezent in hellem Holz gehalten. An den Wänden zeichnen sich nach oben aufsteigend, größer werdende, weiß hinterlegte Löcher in der Holzoptik ab. Die Kaffeekarte liegt unter Glas auf den Ablageflächen rund um den Tresen, die Kaffeetassen haben Vertiefungen in den Untertassen, so dass nichts verrutschen kann. Ein Hingucker sind auch die Sandwichverpackung – eine Dreiecksverpackung im Format einer Viertel-Toastscheibe mit Sichtfenster und einem Produkttray, das nach dem Öffnen herausgezogen werden kann.

Der Besuch ist nicht preiswert, so ein Sandwich mit Chips kostet 5,50 EUR, das Bio-Weckerl mit Gemüse 3,70 EUR und der Milchrahmstrudel, achtmal 3 cm groß, 3,90 EUR, ein Muffin 2,50 EUR und ein Macaron 2,10 EUR. Die Tasse Melange gibt`s für 4,20 EUR, nur das Pellegrino ist mit 2,30 EUR das Fläschchen fast schon preiswert. Der Milchrahmstrudel wird übrigens von Wärmelampen auf Temperatur gehalten. Angenehm, dass die Theke bzw. die Damen und Herren dahinter von mehreren Seiten angegangen werden können. Nur an den hohen Tisch entlang der Wand muss man die Köstlichkeiten noch selber hinübertragen.

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