Unterwegs

Nur die Ruhe – bella Italia

Es gibt ja Ordnungen, die sieht man nicht, aber sie sind da. Beispiel 1: Autostrada A1 bei Florenz. An unserer Abfahrt nach San Vincenzo vereinen sich 10 Fahrspuren zu einer. Vor mir ein Gewusel aus Blech. Autos stehen kreuz und quer, dicht an dicht. Ich schiebe uns dazwischen. OK, das kann dauern. Aber ich irre. Es geht ruckzuck und irgendwie weiß hier jeder, wann wer dran ist. Beispiel 2: Wieder auf der Autostrada, diesmal kurz vor Bologna. Wir haben noch nicht gefrühstückt und landen bei unserer Suche nach einem Kaffee in der Raststätte „Autogrill“ bei Casalecchio di Reno. Wir öffnen die Tür: Vor uns ein Gewusel aus Menschen. Quirlig, plaudernd, eilend. Einige Gäste trinken einen Espresso – mit einer Seelenruhe, die ich angesichts des Trubels nur bewundern kann. Wir stellen uns in die Kassenschlange (Man bezahlt zuerst, dann gibt´s die Ware.) OK, das kann dauern, denke ich und irre wieder. Ruckzuck sind wir dran. Die Dame an der Kasse hat wirklich ziemlich viel zu tun, aber sie antwortet auf unser „pseudoitalienisch“ freundlich auf Englisch und trällert trotzdem noch ein Liedchen vor sich hin. Unsere Cappuccini gibt´s am Kaffeetresen, die Backwaren gegenüber. Hier winken die Gäste mit ihren Kassenbons und ich auch. Aber der Mann hinterm Tresen lässt sich nicht beeindrucken. In aller Ruhe und lächelnd verteilt seine Ware und irgendwie – ich weiß nicht wie – aber er weiß es offenbar ganz genau, kommt jeder dann dran, wenn er an der Reihe ist.

Previous Post Next Post

You Might Also Like