Unterwegs

Edeka Grootfehn: Ziemlich alles auf Platt

Es gibt Verkaufskonzepte, die sind regional. Und es gibt Konzepte, die sind regionaler als regional. Ein solches hat Edeka Minden-Hannover in Großefehn mitten in Ostfriesland aufgezogen.
„So viel Regionalität wie es geht“ ist die Idee, die hinter Edeka „Grootfehn“ (Plattdeutsch für Großefehn) steckt. Dazu gehört zunächst, dass in dem 1.636 qm großen Markt, der im Oktober 2015 neu eröffnet wurde, möglichst viele Produkte regionaler Lieferanten platziert werden. Zurzeit kommen von den insgesamt etwa 20.000 Artikeln alles in allem etwa 200 aus der Region, also aus einem Umkreis von 30 km. Aber es sollen mehr werden. In der Edeka-Niederlassung Neuenkrug bei Oldenburg hat man dafür eigens einen Mitarbeiter abgestellt. In Sachen Brot (Regalware) sind in erster Linie vier Lieferanten gelistet: die Lorenz Bäcker Victorbur GmbH, Bäckerei Behmann aus Uplengen-Hollen, Bäckerei E. Berlinius aus Augustfehn und die Vollkornbäckerei Schulte GmbH aus Saterland, die wiederum Backwaren weiterer Regionalbäcker mitbringt.
Zum Regionalkonzept gehört aber noch etwas: die plattdeutsche Sprache. Nicht nur die meisten Hinweisschilder sind in Plattdeutsch verfasst, auch – und das ist besonders wichtig – die Mitarbeiter sprechen platt. Sie sollten es zumindest. Rund 20 % der 42 Beschäftigten im Markt können das sowieso von Haus aus. Für alle anderen gibt es freiwillig Sprachunterricht. Zehn „Floskeln“ für den täglichen Gebrauch, wie zum Beispiel „Guten Tag, Morgen, Abend und auch Nacht“ (Moin.), „Wie geht es Ihnen?“ (Wo geiht hör`t?)*, „Darf es sonst noch etwas sein?“ (Dür‘ t anners noch wat wesen?) „Noch einen schönen Tag für Sie“ (Noch`n moi Dach för hör) sollten aber zu Jedermanns Repertoire gehören. *Sollte ich das Plattdeutsche falsch verfasst haben, bitte ich alle Ostfriesen schon vorab um Entschuldigung.

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