Drei unter einem Dach: Mit der „Kärtnerei“ in der St. Veiter Straße 194 in Klagenfurt haben die drei Traditionsbetriebe Wienerroither, Frierss und Kaslab’n einen trendigen Markt nach dem Shop-in-Shop-Konzept für regionale Produkte auf die Beine gestellt.
Am Markt
Poppig bunt, aus Rührteig gebacken, mit bunten Fruchtglasuren bestrichen und mit Kokosraspeln umhüllt. Kantenlänge ca. 5 cm, Preis 0,90 EUR. Ein leckerer Happen für zwischendurch.
Sieben Kilometer südlich von Leipzig liegt Markkleeberg mit knapp 24.000 Einwohnern. Drei Filialen von Aldi Nord gehören dazu, die in der Bornaischen Chaussee Nr. 2 gilt als eine, in der neue Ideen und Konzepte getestet werden. Anders als die Aldis aus dem Süden hat sich Aldi Nord lange geweigert, das Thema „Backen im Laden“ in ihre Verkaufsstrategie aufzunehmen und von Herzen geliebt wird es offenbar immer noch nicht. Was hier in Markkleeberg steht, versprüht im Vergleich zu Lidl oder gar den österreichischen Backboxen von Hofer eher den Charme von Kittelschürzen. Regale mit Plastikboxen für rund 30 Produkte, aus denen sich die Kunden selber bedienen. Rechts daneben ein kleines Regal mit Toastbrot und verpacktem Kuchen, links das Zeitschriftenregal.
Donnerstag war Mehlpütt-Tag. Ich weiß nicht warum, aber wenn es das Gericht bei uns zu Hause gab, dann garantiert an einem Donnerstag. Ich muss vielleicht ergänzen, dass ich aus Ostfriesland stamme und der Name Mehlpütt (ist plattdeutsch, daher wird es Mehlpüüt ausgesprochen) im Deutschen Mehlbeutel bedeutet. In Ostfriesland isst man ihn warm zum Mittag, am liebsten mit ebenfalls warmem Birnenkompott oder Vanillesauce. Der Name Mehlbeutel sagt viel über ihn. Er besteht aus einem einfachen Hefeteig, der im Tuch hängend über Wasserdampf gegart wird. Und was kommt dabei heraus? Eine Backware quasi ohne Kruste. Der Mehlpütt reiht sich damit ein in die Linie anderer Exemplare „mit ohne“ – wie der Germknödel aus Österreich, wie das Tramezzino aus Italien und, neu dabei, wie das Seniorenbrot aus Fulda.
„Das Seniorenbrot ist kein Toastbrot“, hält Prof. Dr. Joachim Schmitt fest, der bei der Entwicklung an der Hochschule Fulda federführend war. „Am Anfang stand die Erkenntnis“, sagt er, „dass in einem Seniorenwohnheim pro Jahr im Schnitt bis zu 2,8 Tonnen Brotkruste weggeworfen werden. Das muss doch auch anders gehen, dachten wir uns.“ Die ersten Versuche fanden in der Mikrowelle statt. Später habe ein Ofenbauer einen Ofen entwickelt, in dem das Brot mit besonders viel Dampf gebacken wird. Auch Partner wurden ins Boot geholt. Die Bäckerei Storch aus Fulda zum Beispiel, um die Praxistauglichkeit zu studieren und ein Seniorenwohnheim, um die Eignung aus Sicht der Adressaten prüfen zu lassen. Zweieinhalb Jahre und hunderte Backversuche später stimmten Rezeptur und Technik.